Der 15. Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Medizin Hauptstadtkongress HAI 2013

Wenn womöglich die Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin nicht für jedermann von Interesse ist, so sind es die beiden Medizinzweige dennoch. Vom 19. bis zum 21. September 2013 stand zuletzt der 15. HAI an, also der Hauptstadtkongress für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Genutzt wurde dafür das International Congress Centrum in Berlin. Viele dürften die beiden Fachrichtungen vom Namen her schon kennen, aber wohl nur wenige sind im Bilde darüber, worum es dabei ganz genau geht.

Aus Sicht der Fachrichtungen ist es notwendig, regelmäßig über die Deutsche Gesellschaft zusammenzufinden, um sich über Fachthemen, Erkenntnisse und Forschungsergebnisse auszutauschen. Entsprechend gab es an diesen drei Tagen auch ein volles Programm, das sehr viele verschiedene Aspekte der Themen abdeckte. Interessanterweise fand zudem auch noch vom 19. bis zum 20. September eine Industrieausstellung statt, die entsprechend parallel zur Konferenz besucht werden konnte. Auch bei der Ausstellung ging es im Kern um Anästhesie und Intensivmedizin.

Leben retten durch Anästhesiologie und Intensivmedizin

Wer schon einmal eine Operation über sich ergehen lassen musste, dürfte von der Anästhesie schon gehört haben. Im Kern wird damit das Herbeiführen der Schmerzfreiheit verstanden, was allgemein hin als Narkose bekannt ist. Immerhin können Patienten nicht bei voller Empfindungsfähigkeit operiert werden. Doch lokal, regional oder allgemein zu betäuben, ist eine eigene Kunst für sich. Einerseits soll der Körper ruhig und schmerzfrei gemacht werden, andererseits müssen natürlich die lebenswichtigen Funktionen auch weiterhin gewährleistet werden. Wenn auch die Anästhesie schon seit der Antike bekannt ist, gibt es die eigene Beschäftigung damit erst seit dem 20. Jahrhundert.

Die Intensivmedizin ist ein Bereich, den hoffentlich niemand braucht, aber doch allzu oft ist eben das Gegenteil der Fall. In der Intensivmedizin wird sich mit Zuständen und Krankheiten beschäftigt, die sehr lebensbedrohlich sind. Es geht also nicht einfach nur um Erkältungen oder verstauchte Finger. Aufgrund der Lebensbedrohlichkeit werden an die Intensivmedizin hohe Anforderungen gestellt, die sich auch in besonderer Ausrüstung zeigt. Daher gibt es in Krankenhäusern meist auch Intensivstationen, auf denen kritische Patienten unter besonderer Beobachtung stehen. Oftmals gehen Intensivmedizin und Anästhesien Hand in Hand, um das Überleben des Patienten zu sichern.

Das Programm des HAI 2013

Beide Fachbereiche bringen mehr Wissen hervor, als an drei Tagen abgehandelt werden kann. Aber der Hauptstadtkongress diente natürlich auch dem Austausch neuer Erkenntnisse, die immer wieder gewonnen werden. Sie streifen Forschungsfortschritte, ebenso aber auch Fragen auf ökonomischer Ebene. Entsprechend lassen sich Anästhesiologie und Intensivmedizin auch noch in Untergruppen aufteilen, die sich spezialisiert haben. Das Programm war breit aufgestellt und bot jede Menge Punkte, die auch interessante Einblicke für Außenstehende boten.

Das Programm des Kongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin HAI 2013Zur Anästhesiologie ging es beispielsweise um das Thema “Perioperativer Umgang mit neuen Antikoagulantien” oder auch “Der kardiale Risikopatient: Stens, Narkose und Thrombose”. Weitere Themen, zu denen es auch Vorträge gab, waren “Prä- und peripartale Anästhesie”, “Neues aus der Herz- und Thoraxanästhesie” und “Prozessverdichtung und Qualität in der Facharztausbildung: Ein Widerspruch?”.

Zum Bereich der ambulanten Anästhesie gab es Vorträge mit den Themen “Risikopatient – Budgetrisiko?”, “Stellenwert der Regionalanästhesie” sowie “Limitationen und Kontraindikationen ambulanter Eingriffe”. Ein weiteres Feld war der Kinderanästhesie vorbehalten, zu der es ebenfalls einige Fragestellungen und Vorträge gab. Dazu gehören “Das vorerkrankte Kind”, “Kontroversen in der Kinderanästhesie” und “Einfluss von Anästhetika auf die neurologische Entwicklung”.

Auch der Intensivmedizin wurde ein ganzer Block mit zahlreichen wichtigen Beiträgen gewidmet. Dazu gehören “Neue Biomarker in der Intensivmedizin”, “Ernährungstherapie bei kritisch Kranken” und “Therapiezieländerung: Kriterien und Umsetzung”. Verwandte Themen beschäftigten sich mit der Notfallmedizin, der Regionalanästhesie und der Schmerz- und Palliativmedizin. Außerdem gab es ein Pflegesymposium, ein Rettungsdienstforum und zahlreiche Sonderveranstaltungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und IntensivmedizinDie Intensivmedizin und die Anästhesiologie sind vereint in der DGAI, der Deutschen Gesellschaft für eben diese beiden Fachbereiche. Sie besteht bereits seit April 1953 und hat heute rund 15.000 Mitglieder, die sich medizinisch und wissenschaftlich den Fachgebieten widmen. Sie hat für sich auch klare Aufgaben und Ziele definiert, die mit der Gesellschaft einhergehen. Dazu gehört, dass Ärzte zur gemeinsamen Arbeit und dem Ausbau und dem Fortschritt vereint werden, was die Bereiche Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie betrifft. Das Ziel ist, die bestmögliche Versorgung in diesen Fachgebieten für die Bevölkerung zu erreichen.

Fazit zur Hauptstadtkongress HAI 2013

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin besteht bereits seit 1953, zuletzt fand der 15. HAI – Haupstadtkongress im ICC Berlin statt. Beide Fachbereiche bringen viele verschiedene Einzelthemen mit sich, sodass es ein vollgefülltes Programm vom 19. bis zum 21. September gegeben hat. Neben den beiden Hauptfachbereichen gab es zudem ein Pflegesymposium und ein Rettungsdienstforum.

Die Notfallmedizin und die Schmerztherapie sind feste Bereiche, die schon seit langer Zeit mit zu Gesellschaft gehören. Aus Sicht der Teilnehmer kann der Kongress als voller Erfolg gewertet werden. Der Kongress zeigte aber auch, wie viel Forschungsbedarf eigentlich noch besteht. Beide Bereiche sind wichtige Säulen in der modernen Medizin, da es um die Betäubung vor Operationen geht und um die Behandlung von lebensbedrohlichen Patienten. Jeder Fortschritt auf diesen Gebieten ist entsprechend begrüßenswert.